Helena Goldt

Kultur und Musik der Rückkehrer

Helena Goldt wurde 1985 als zweite von drei Töchtern des russlanddeutschen Ehepaares Valentina und Johann Kolb in  Dschambul  (jetzt Taras) im südlichen Kasachstan geboren. Goldts
Großeltern waren  Wolhyniendeutsche und Schwarzmeerdeutsche, die 1945 an den Ural deportiert worden waren.

Im Jahr 1991 siedelte sie mit ihren Eltern und Schwestern nach Grünsfeld in Baden-Württemberg um. Ihr Vater arbeitet in Deutschland als Gabelstaplerfahrer.  Ab 2005 studierte sie Gesang an der damaligen Musikhochschule Augsburg-Nürnberg, die sie 2011 als staatlich geprüfte Diplom-Opernsängerin verließ. 2011 zog Goldt nach Berlin, wo sie seitdem als freischaffende Künstlerin lebt.

2015 war Goldt Stipendiatin der Alfred-Toepfer-Stiftung F.V.S., 2019 und 2020 wirkte sie an der
Seite von Schauspieler Sebastian Koch und der Sängerin Tamara Gwerdziteli an der
internationalen Bühnenproduktion „The Night“, einem Holocaust-Gedenkkonzert als Uraufführung
im Königsberger Dom und 2020 im Hannover Congress Centrum mit. Ihr erstes Album
„Gefährlich nah“ nahm sie 2019 in Rom und Berlin auf, veröffentlichte es unter dem Hamburger
Plattenlabel „Herzog Records“ und trat damit in Funk und Fernsehen auf.

Engagements als Sängerin sowie die regelmäßige Zusammenarbeit mit Orchestern brachten sie
auf internationale Theater- und Philharmoniebühnen in Russland, Litauen, Moldawien, Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, an die Komische Oper Berlin, die Elbphilharmonie sowie das Deutsches SchauSpielHaus Hamburg und das GOP-Theater in
Essen. 2021 wurde Goldt der Zukunft-Erbe-Preis verliehen. Ihr Repertoire umfasst Klassik-
Crossover, die Tonfilmschlager der 1920er Jahre und der Weimarer Zeit über europäischem Tango bis hin zu modernen selbstgeschriebenen Chansons wie „Ajajaj-Lebe lieber leidenschaftlich!“, „Turtel-Tarantino-Tango“, „Du bist eine Granate“ ihres aktuellen Albums „Gefährlich nah“.

Goldt engagiert sich seit 2012 für internationale Interessenvertretungen, Hilfsorganisationen und Kulturvereine der Deutschen aus Russland sowie für kulturpolitische Begegnungen der
postsowjetischen Länder mit Deutschland.

«Wir Russlanddeutschen sind ein Teil der deutschen Geschichte.» 

Die Sängerin Helena Goldt erzählt die Geschichte ihrer Familie, die als Deutsche in Kasachstan gelebt hat. Sie berichtet von den Weltereignissen der letzen 200 Jahre, die ihre Familie mehrmals zum Migrieren zwangen und von ihren talentierten Eltern, die ihr volkstümliche Traditionen vermittelten. 

Wie haben familiäre Bräuche ihre Identität, Karriere und ihr Leben beeinflusst?

Helena Goldt erinnert sich an die Schwierigkeiten, mit denen sie 1991 in Deutschland konfrontiert waren und wie sie ihr Leben im ländlichen Grünfeld mit ihren Nachbarn, Kollegen und Klassenkameraden gestalteten.

Was brachten die Spätaussiedler mit nach Deutschland – außer Pelmeni und Plov?

Für die Sängerin war es nicht immer einfach, als russischsprachiger Mensch im Westen zu leben. Dieser Teil ihrer Vergangenheit ist ihr wichtig. Aus diesem Grund bringt sie ihren Kindern Russisch bei. Für Helena Goldt ist es schwierig, sich die Aggression der Bruderländer gegeneinander zu erklären und sie versucht zu begreifen, was passiert.  

Welche Lieder dürfen in der aktuellen Situation noch gesungen werden?

Культура и музыка репатриантов

Хелена Гольдт родилась на юге Казахстана в 1985 году. Ее дедушка с бабушкой были волынскими и черноморскими немцами, которых выслали на Урал в 1945 году.

В 1991 году вместе с семьей она переехала в Баден-Вюртемберг. После завершения учебы на оперную певицу в Баварии Хелена переехала в Берлин, где живет и работает как свободный художник с 2011 года.

В ее репертуаре классические кроссоверы, хиты 1920-х и Веймарского периода, европейское танго и современные шансоны собственного сочинения. Хелена выступала с оркестрами на международных театральных и филармонических сценах, в том числе в России, Литве, Молдове и Германии.

С 2012 года Хелена участвует в международных правозащитных группах, организациях помощи и культурных ассоциациях немцев из России, а также в культурно-политических встречах постсоветских стран с Германией. Хелена была стипендиатом Фонда Альфреда Топфера и получила премию «Наследие будущего».

«Мы часть немецкой истории»

Хелена Гольдт рассказывает историю своей семьи – казахских немцев, о мировых событиях последних двухсот лет, которые заставили их мигрировать туда-обратно несколько раз, и о своих талантливых родителях, которые передали ей народные традиции. 

Как семейные обычаи повлияли на ее идентичность, карьеру и быт?

Она также вспоминает о трудностях, которые встретили их в Германии в 1991 году, о том, как они интегрировались живя в сельском районе Грюнфельда, как общались с соседями, коллегами и одноклассниками. 

Что привезли с собой поздние переселенцы, кроме пельменей и плова?

Певица замечает, что на западе сново нелегко быть русскоязычным человеком, но ей важна эта часть своего прошлого и она обучает своих детей говорить по-русски несмотря ни на что. Ей сложно объяснить себе агрессию братских стран против друг-друга и она пытается осмыслить происходящее.

Какие песни можно петь в сложившейся обстановке?

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