Über Zeitzeugen TV
Die Zeitzeugen TV Film- & Fernsehproduktion GmbH wurde 1989 gegründet und hat seither zahlreiche Dokumentationen für ARD, ZDF, Arte, MDR, RBB und die Bundeszentrale für politische Bildung hergestellt. Zeitzeugen TV ist eines der umfangreichsten und bedeutendsten Oral History Archive in Deutschland.
Das Projekt
Das Projekt Die russische Exilgemeinde in Deutschland und die ›Zeitenwende‹ ein Oral History Projekt zu „Postsowjetischen- (Exil-) Identitäten“ ist ein Kooperationsprojekt von Zeitzeugen TV und der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS). Unser ausdrücklicher Dank für die Unterstützung gilt auch dem Deutsch-Russischen Forum e.V., das uns in der ersten Phase des Projektes den Kontakt zu herausragenden Persönlichkeiten der russischen Exilgemeinden in Deutschland herstellte.
Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, gibt es wieder einen Krieg in Europa. Die russische Invasion nennt der deutsche Bundeskanzler eine „Zeitenwende“. Sie ist eine weitere Zäsur in der europäischen Zeitgeschichte, die geprägt ist vom Zweiten Weltkrieg, dem Ost-Westkonflikt, dem Mauerfall, der deutschen Einheit und nicht zuletzt von der Auflösung der Sowjetunion 1991. Die Folgen des Zerfalls der UdSSR sind bis heute spürbar und haben zu anhaltenden Migrationsbewegungen geführt.
In Deutschland gibt es fast vier Millionen Menschen, die Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunion haben. Zu ihnen zählen Spätaussiedler, bzw. Russlanddeutsche, Kontingentflüchtlinge (Auswanderer jüdischen Glaubens), aber auch Hundertausende Menschen unterschiedlichster Herkunft, die in Deutschland eine neue Heimat gefunden haben. Nach dem 24. Februar 2022 setzte eine neue Auswanderungswelle aus Russland ein. Dazu gehören verschiedene gesellschaftliche Akteure wie Unternehmer, IT-Spezialisten, Journalisten, aber auch „einfache Menschen“, die vor den aktuellen Zuständen in Russland flüchten oder die sich dem Militärdienst entziehen.
Unser Oral-History-Projekt lässt Menschen mit postsowjetischen (Exil-) Identitäten zu Wort kommen. Auf diese Weise können sie ihre biografischen und sozialen Erfahrungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen. Auch wird hiermit Historikern, Filmemachern und Publizisten, die sich später einmal mit dieser Periode unserer Zeitgeschichte befassen werden, ein filmisches Archiv zur Verfügung gestellt.
Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Zeitgeschichtsforschung geleistet.
Die Methode Oral History
Die Methode Oral History der Geschichtswissenschaft basiert auf dem weitgehend unbeeinflussten Sprechenlassen von Zeitzeugen.
Die russischsprachige Exilgemeinde in Deutschland hat großartige Persönlichkeiten hervorgebracht, sie ist in der Zeitgeschichtsforschung noch nicht ausreichend gewürdigt. Das Oral-History-Projekt von Zeitzeugen TV und der Konrad-Adenauer-Stiftung soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.
Die Berichte der Zeitzeugen werden filmisch aufgezeichnet, bearbeitet und als selbständige Beiträge in deutscher und russischer Sprache auf das Portal gestellt und sind so weltweit abrufbar.
Leiter des Projektes:
Zeitzeugen TV: Thomas Grimm
KAS: Dr. Thomas Kunze
Technische Leitung: James-Anthony Wehse
Portalbetreuung: Anna Fedorova, Sergio Villegas
Musik: Ronald Kah “Traveler”
